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03.09.2016

Die Grenzabfertigung Kirgistan/ Kasachstan verläuft vollkommen unkompliziert und zügig. Wir fahren in das Land ein und fahren auf Flüsterasphalt. Ein Genuss! Doch weit kommen wir nicht, schon folgt die erste Polizeikontrolle. Peter hätte kein Licht an. Da wir auf einem Protokoll bestehen, kommen wir ohne Straf davon.

Die Strecke nach Taraz ist eine Autobahn ( mit Mülleimern und Plumps-Toiletten!) und so kommen wir zügig voran. Doch die Landschaft ist eintönig und langweilig. Ich spüre das Ende des Sommers, die Kinder gehen wieder zur Schule, die Felder sind abgeerntet und das Licht ist diesig und milde.

In Taraz machen wir eine Pause, laufen über den Basar und schauen uns das Mausoleum von Karachan, später verehrend Aulie Ata genannt, und eine Moschee an. Bei der Weiterfahrt werden wir erneut - ohne Grund - von der Polizei gestoppt, können aber bald wieder weiterfahren. Wir durchfahren die Stadt in Richtung Shymkent und sind beeindruckt von der großzügig gestalteten Stadt und den vielen Anpflanzungen.

Kurz hinter Taraz, in dem Ort Aisha Bibi, parken wir auf dem Parkplatz des Mausoleums für Aisha Bibi. Hierzu gibt es eine anrührende Geschichte: Der junge Karachan, Herrscher von Taraz, verliebt sich in die wunderschöne Aisha Bibi. Ihre Eltern stimmen einer Verbindung nicht zu, sie flieht, legt ihr Hochzeitsgewand an und wird von einer giftigen Schlange gebissen. Karachan eilt herbei und lässt sich mit der sterbenden Aisha Bibi vermählen. Er schwört, dass er nie wieder im Leben eine andere Frau lieben und ehelichen wird und hält diesen Schwur auch ein. Und nun haben beide ein prächtiges Mausoleum und werden von den Kasachen sehr verehrt. Tages KM: 275   |   GPS Nord: 42°50'03   |   GPS Ost: 71°12'41

 

Das Mausoleum Aulie Ata in TarazDas Mausoleum Aulie Ata in Taraz

Das Mausoleum für Aisha BibiDas Mausoleum für Aisha Bibi04.09.2016

Die Fahrt geht durch eintönige goldbraune Steppe. Schymkent lassen wir links liegen und  fahren die abseits der Hauptroute liegende Grabmoschee für Aristan Bab, einem hochverehrten  und gebildeten islamischen Mystiker, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts starb, an. Neben dieser Grabmoschee liegen noch einige kleinere Grabmoscheen sowie eine große pompöse neue Wallfahrtsmoschee.

In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Ruinen von Otrar oder auch Turarband, die Stadt hatte viele Namen. Sie war einmal eine der berühmtesten Städte der Seidenstraße und soll bereits im 2. Jahrhundert vor Christi gegründet worden sein. Ihre Blütezeit hatte sie vom 10. - 12. Jahrhundert, damals lebten hier 200.000 Menschen. Ihre Größe und Bedeutung wird mit jener von Alexandria verglichen. Heute braucht man allerdings etwas Phantasie, um sich anhand der verbliebenen Grundmauern eine blühende Stadt vorzustellen.

Unseren Übernachtungsplatz suchen wir uns am Ufer des Syrdarja, der auf seinen fast 3.000 km Länge zu 2/3 durch Kasachstan fliesst. Ein entzückender kleiner Hund läuft dort herum, ich füttere ihn mit Restnudeln und versuche ihm "Sitz" beizubringen. Klappt schon ganz gut :-)  Tages KM: 351   |   GPS Nord: 42°36'40"   |   GPS Ost: 68°13'11"

PS. Heute: 2 Polizeikontrollen, 3 große Riesenmelonen geschenkt bekommen

 Grabmoschee für Aristan BabaGrabmoschee für Aristan Baba

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Grabmoscheen beim Grabmal Aristan BabWeitere Grabmoscheen beim Grabmal Aristan Bab 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Zugang zur neuen MoscheeZugang zur neuen Moschee

 

 

 

                                                                                                                                                                                         05.09.2016

Gut 100 km Wüstensteppe durchfahren wir, ab und zu begegnen wir ein paar frei herum laufenden Dromedaren. Gegen Mittag erreichen wir Turkestan, deren größte Berühmtheit die Grabmoschee für Hodza Achmed Jassawi ist. Sie ist eine der bekanntesten islamischen Wallfahrtsstätten. Bei 37,5 ° erlaufen wir das große Areal mit Nebengebäuden.

Als wir uns zum Mittagessen in einem Restaurant niederlassen, sind wir erst einmal ziemlich ratlos, was wir von der kasachischen Speisekarte bestellen sollen. Doch am Nebentisch machen gerade zwei junge Frauen vom Tourismusbüro Mittagspause und beraten uns gut auf englisch. Das Tourismusbüro existiert erst seit einem Monat und die beiden sind hoch motiviert. Wir begleiten die zwei noch in ihr Büro und werden mit allerlei Infomaterial versorgt. Wir erfüllen auch ihren Wunsch,  für statistische Zwecke ein paar Angaben zu uns und unserer Reise zu machen. Gefragt, was zu verbessern wäre, geben wir die vielen lästigen Polizeikontrollen und die Versuche Geld auf die Hand zu erhalten an.

Wir fahren noch bis Sauran, wo wir auf einem Besucherparkplatz unsere Womos abstellen. Neben uns verläuft eine Eisenbahnlinie und wir hoffen sehr, dass nachts nicht so viele Züge fahren.

Tages KM: 216   |   GPS Nord: 43°31'27"   |   GPS Ost: 67°46'25""

 Grabmoschee für Hodza Achmed Jassawi Grabmoschee für Hodza Achmed Jassawi

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Türkisfarben leuchtet die Kuppel der GrabmoscheeTürkisfarben leuchtet die Kuppel der Grabmoschee

Die Besucher passen farblich gut ins BildDie Besucher passen farblich gut ins Bild                                                                                                                                                                                           MoscheeMoscheeHier gilt eine strenge KleiderordnungHier gilt eine strenge Kleiderordnung                                                                  06.09.2016

Die alte Festung Sauran besichtigen wir im Morgenlicht. Sie spielte vom 10. bis zum 18. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Doch nachdem der Seeweg nach Indien entdeckt wurde, versank sie in der Bedeutungslosigkeit. Die Entdeckung des Seeweges hatte für die Seidenstraße langfristig zerstörerische Folgen als alle kriegerischen Einfälle!

Was von der alten Festung übrig bliebWas von der alten Festung übrig blieb

                                                                                                                                                                                               Wir fahren entlang der Wüste Kyzylkum bis nach Kyzylorda. Heiß ist es und öde eintönige Landschaft bestimmt das Bild. Kyzylorda galt Anfang des Jahrtausends noch als unattraktivste Stadt Kasachstans, doch in der Stadt herrscht Aufbruchsstimmung und wir sind überrascht, welch schöne gepflegte Ausfallstraße wir vorfinden. In der Stadtmitte stellen wir die Womos ab und schlagen uns zu Fuß durch zum Basar, in dem wir uns reichlich mit Obst und Gemüse versorgen. Bei einer Autowaschanlage können wir unsere Wassertanks füllen und sind für das gesamte Personal die Attraktion des heutigen Tages.

Tages KM: 321   |   GPS Nord: 44°54'27   |   GPS Ost: 64°58'21

Einfahrt in KysilordaEinfahrt in Kysilorda

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Kysilorda sind die Marktleute besonders nettIn Kysilorda sind die Marktleute besonders nett

Sie strahlen uns anSie strahlen uns an                           

 07.09.2016

... und weiter fahren wir durch die immer gleichförmige Steppe. Wir unterbrechen die Fahrt, um den monumentalen Denkmalkomplex für Khorkhyt, einen bekannten Musiker und Philosophen, zu besichtigen. Ich empfinde es als ganz irre, dass da irgendwo im Nirgendwo eine riesige, super gepflegte Denkmalanlage mit 3 Hubschrauberlandeplätzen! erstellt wurde.

 

Monika fängt den Wind ein...Monika fängt den Wind ein...

... und Peter den Gesamteindruck... und Peter den Gesamteindruck

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                           Dass wir den Raketenstartplatz in Baikonur nicht würden besichtigen können, war uns schon klar. Aber wir hofften, das Museum der Geschichte des Kosmodroms anschauen zu können. Doch als wir in Baikonur ankommen, sagt der sowjetische Posten einfach "Njet"! Der Raketenstartplatz Baikonur ist bis 2050 von den Russen gepachtet und sie haben hier das Sagen. Der Ort selbst sieht sehr heruntergekommen aus. Die Umweltbelastungen und die Krankheitshäufungen durch die Raketenstarts sind ein großes Problem!

Bis zum See Qamystybas fahren wir, nehmen ein warmes Bad in dem knietiefen Wasser und suchen uns einen Platz für die Nacht. Tages KM: 358   |   GPS Nord: 46°11'27   |   GPS Ost: 61°54'18

 Am See QamystybasAm See Qamystybas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Wanderung am SeeWanderung am See

                                                       

 08.09.2016

 Eine schlaflose Nacht liegt hinter mir. Mit mir im WomoGefühlt Millionen von Zuckmücken verbringen die Nachtmit mir im WomoGefühlt Millionen von Zuckmücken verbringen die Nachtmit mir im Womo waren gefühlt 10.000 Zuckmücken, die das Mückenfenster einfach ignoriert haben. Bevor ich das richtig realisiert hatte, waren sie schon alle drin. Sie stechen nicht, sie surren nur, in großer Zahl macht es einen kirre. Über meinem Bett - ziemlich dicht über mir ! - saßen ungefähr 200 dieser Biester und flogen von Zeit zu Zeit dicht über mich hinweg.

Am Morgen lag der ganze Boden voller Leichen.

 

 

 

In dem kleinen Ort Aral machen wir uns auf die Suche nach dem ehemaligen Hafen, es gelingt uns nicht, ihn zu finden. Die seit 1960 zunehmende Austrocknung des Aralsees stellt eine riesengroße Umweltkatastrophe dar. Wir laufen ein Stück aus dem Ort heraus und glauben am ehemaligen Ufer des Sees zu stehen. Ein bedrückendes Gefühl.

  Die Wüstenstadt Aral, einst ein FischerdorfDie Wüstenstadt Aral, einst ein Fischerdorf

 

 

 

                                                                                                                                                                                                 Unsere anschliessenden Tankversuche sind schwierig. Mehrere Tankstellen haben kein Diesel und als wir endlich eine mit Diesel finden, nimmt diese keine Kreditkarten und unsere Barvorräte sind leider nur noch sehr begrenzt. Hinzu kommt, dass es auf den nächsten 400 km keine Tankstelle mit Diesel geben soll. Und Orte gibt es auch nicht. Die Steppe, die wir durchfahren scheint endlos und ohne Leben. Nur ab und zu mal sehen wir Kamele oder Dromedare.

Die Nacht verbringen wir neben einer Totenstadt. Am Abend kommt ein LKW mit Baumaterial und mehrere Männer machen sich daran, ein neues Haus zu bauen.

Tages KM: 509   |   GPS Nord: 49°55'20   |   GPS Ost: 60°07'49

 Fahrt durch die endlose SteppeFahrt durch die endlose Steppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

09.09.2016

Zur Abwechslung gibt es heute mal Steppe mit Regen. Die Temperatur ist gewaltig gefallen, statt 35 ° sind es nur noch

13 °.  Bei Regen ist die Landschaft noch trostloser.

Am Mittag erreichen wir Aktöbe, eine ziemlich große Stadt mit 370.000 EW. Unsere Autos stellen wir bei einem Einkaufstempel ab und laufen zur Heiligen Nikolskij-Kathedrale. Trotz Schirm sind wir nach wenigen Metern total durchnässt. Die nicht weit entfernte Moschee Nurgasyr fotografieren wir nur einmal mit dem Teleobjektiv und laufen schnell zum Einkaufstempel zurück und lassen uns erst einmal mit Cappuccino und leckerer Torte verwöhnen.

Die Heilige Nikolski-Kathedrale in AktöbeDie Heilige Nikolski-Kathedrale in Aktöbe

Leckeres "konditern" in AktöbeLeckeres "konditern" in Aktöbe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                            Dann gehts wieder auf die Straße. Der Himmel klart auf, die Sonne bricht durch, die Steppe fängt an zu leuchten und vor uns türmen sich riesige Berge von Schäfchenwolken auf. Fast 2 Stunden brauchen wir heute, um einen Platz für die Nacht zu finden. Durch den Regen sind alle Nebenwege vermatscht und Orte gibt es an dieser Strecke nicht.   

Tages KM: 476   |   GPS Nord: 50°11'10   |   GPS Ost: 53°58'22

 

Nachtplatz in der SteppeNachtplatz in der Steppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10.09.2016

Gegen Mittag erreichen wir Uralsk, die einzige Stadt, die ganz im europäischen Teil Kasachstans liegt. Kilometerweit laufen wir den Prospekt der Freundschaft entlang. Viele großzügige Gebäude liegen entlang dieser Straße, aber ebenso finden wir noch verhuzzelte kleine Holzhäuschen. Wir besichtigen die alte Erlöserkirche und die Erzengel-Michael-Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert. Vor der Kirche stehen einige bemitleidenswerte Bettler. Wir geben Ihnen etwas Geld und als wir zum Womo zurückkehren, packen wir noch ein paar Tüten mit Kleiderspenden. Wir haben das Gefühl, hier finden sie die richtigen Empfänger.

 Erzengel-Michael-Kathedrale Erzengel-Michael-Kathedrale

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                              Nur noch ca. 120 km bis zur Grenze nach Russland liegen vor uns. Die wollen wir am Nachmittag noch mal schnell hinter uns bringen. Gut 2.500 km Steppe haben wir auf guten bis sehr guten Straßen bis jetzt befahren, doch zum Schluss erwarten uns noch einmal üble Schlamm- Schlagloch- und Rillen-Pisten, so dass wir unser Tagesziel nicht erreichen. Die letzten 40 km heben wir uns für morgen auf.

Tages KM: 335   |   GPS Nord: 51°06'21   |   GPS Ost: 50°17'16

 ... und es war viel schlimmer als es aussieht :-)... und es war viel schlimmer als es aussieht :-)Eine üble Piste führt zur GrenzeEine üble Piste führt zur Grenze

 

 

 

 

 

 

 

 

11.09.2016

Diese letzten 40 km haben es noch einmal so richtig in sich! Ein paar mal haben wir so tiefe Gräben in der Straße, dass wir aufs Nebenterrain ausweichen müssen.

Bei dieser Grenzabfertigung müssen wir keine Zollerklärung für Russland ausfüllen, dafür werden die Fahrzeuge bei der Einreise nach Russland gründlichst inspiziert und außerdem geröntgt! An der Grenze treffen wir auf einen deutsch sprechenden Russen, der uns mitteilt, dass die Straße auf den nächsten 200 km schlecht bleiben wird. Das sind ja tolle Aussichten! Wie sich herausstellt, ist das noch untertrieben, es sind mehr als 200 km und wir sind von der ewigen Rüttelei ziemlich genervt. 250 - 300 km Rüttelschlaglochstraße sind ziemlich anstrengend!

Die Uhr können wir auf einen Schlag um 2 Stunden zurückstellen und haben jetzt nur noch eine Zeitdifferenz von 1 Stunde zu Deutschland.

In Russland verändert sich die Landschaft. Hier wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Doch die Sonnenblumen hängen vertrocknet auf ihren Stielen, das Wintergetreide läuft auf, Herbststimmung liegt in der Luft. Wir fahren noch bis kurz vor Saratow, dann machen wir Schluss für heute.  Tages KM: 322   |   GPS Nord: 51°23'09   |   GPS Ost: 46°17'27

 

12.09.2016

Nur 80 km fahren wir bis zu dem kleinen Ort Elshanka und finden dort ein wunderschönes Plätzchen am Ufer von "Mütterchen Wolga", mit 3.531 m der Gigant unter den europäischen Flüssen. Im Supermarkt des Ortes freuen wir uns über ein gutes Sortiment und können sogar ein fertig gegrilltes Hähnchen kaufen. Dann werden erst einmal die Autos mit dem reichlichen Wolgawasser vom Staub und Schlamm der letzten Wochen befreit und anschliessend relaxen wir bei Sonnenschein am Wolgastrand.   Tages KM: 86   |   GPS Nord: 51°47'57   |   GPS Ost: 46°24'17

 

Relaxen am WolgastrandRelaxen am Wolgastrand

 Die Rückseite dieses idyllischen PlätzchensDie Rückseite dieses idyllischen Plätzchens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Unser" Hund freut sich über die Reste"Unser" Hund freut sich über die Reste

 "Unser" Kätzchen auch"Unser" Kätzchen auch 

 

 

 

 

 

 

 

 

13.09.2016

Wir bewegen uns Richtung Süden auf Wolgograd zu. Bei einer Schinomontasch (Reifenwerkstatt) lässt Peter seinen innenliegenden Zwillingsreifen, der Luft verloren hat, untersuchen. Eine Schraube hat sich durch die Decke gebohrt und der Reifen wird gleich an Ort und Stelle für 10 Euro repariert. Ich lasse meinen Reifendruck prüfen und hierbei stellt sich heraus, dass sich auch eine Schraube in den Reifen gebohrt hat. Aber der Druck ist ok, die Schraube hat den Reifen nicht durchstoßen und so kann der Reifen erst mal so bleiben.

Wir durchfahren ein Kürbisanbaugebiet und die reifen Früchte, grüne, gelbe, runde, längliche, werden in großer Zahl auf Anhängern am Straßenrand angeboten. Aber wir wollen keine, wir sind kürbisgesättigt.

In dem kleinen Dorf Karawainka finden wir einen Platz am Steilufer über der Wolga. Hier ist die Wolga so breit, dass sie einem See gleicht. In dem Dorf gibt es glücklicherweise noch Brunnen, so dass wir uns mit Frischwasser versorgen können. Doch je mehr Ortschaften an die Wasserversorgung angeschlossen werden, desto schwieriger wird es für uns Wasser zu finden.

Tages KM: 323   |   GPS Nord: 49°43'14   |   GPS Ost: 45°14'07

 

Die Wolga bei Karawainka ist breit wie ein SeeDie Wolga bei Karawainka ist breit wie ein See

Das Dorf KarawainkaDas Dorf Karawainka

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                             14.09.2016

Am Vormittag errreichen wir Wolgograd, ehemals Stalingrad, eine Stadt mit ca. 1 Mio EW. Hier tobte im Winter 1942/43 die erbitterste Schlacht  des 2. Weltkrieges, die ca. 700.000 Opfer forderte und eine Wende des Krieges einläutete. Denkmäler und Erinnerungsstätten bestimmen das Stadtbild. Das berühmteste und größte ist der Mamajew-Hügel, den wir als erstes anfahren und erlaufen. "Mutter Heimat", eine 86 m hohe Frauengestalt ist der Mittelpunkt der sehr großzügigen und gepflegten Anlage. In der Ruhmeshalle brennt eine riesige Fackel mit dem ewigen Feuer, bewacht von Soldaten und musikalisch untermalt mit Schumanns Träumerei. Monika und ich kaufen kleine Blumengebinde, die wir zum Gedenken an die vielen Toten des 2. Weltkriegs niederlegen. Historiker gehen von 20 - 40 Mio. getöteten Russen aus. Von Stalingrad aus gingen 91.000 deutsche Soldaten in Gefangenschaft. Nur 5000 kehrten zurück.

Im Panorama-Museum bewundern wir ein riesiges Panorama-Gemälde ( 16 x 120 m), das die Schlacht von Stalingrad darstellt. Aber auch ein Aufruf von Generalfeldmarschall Paulus vom August 1944, in dem er den Krieg für verloren erklärt und das deutsche Volk auffordert sich von Adolf Hitler zu lösen, beeindruckt uns sehr.

An der Uferstraße suchen wir uns ein schönes Plätzchen und erlaufen von hier aus die Innenstadt und zum Abschluss dieses Tages gönne ich mir noch einen Friseurbesuch und lasse mir nach fast 4 Monaten einmal meine Haare schneiden.  Tages KM: 149   |   GPS Nord: 48°41'49"   |   GPS Ost: 44°30'45"

 Aufgang zum Mamajew HügelAufgang zum Mamajew Hügel

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mutter HeimatMutter Heimat

WachablösungWachablösung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil des eindrucksvollen PanoramagemäldesTeil des eindrucksvollen Panoramagemäldes 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor dem FriseurbesuchVor dem Friseurbesuch

 ...und hinterher :-)...und hinterher :-)

 

 

 

 

 

15.09.2016

Lenin und Buddhismus vertragen sich gut in Elista auf dem Leninplatz. Lenin ist etwas zur Seite gerückt und schaut nun auf die Siebentagepagode, vor der ein Schachbrett aus hellem und schwarzen Granit verlegt wurde. Elista ist nämlich nicht nur buddhistische Metropole  der autonomen Teilrepublik Kalmückien, sondern auch Schach-Metropole! Ganz schön viel für eine doch mit 100.000 EW recht kleine Stadt! Der Präsident hat Schach als Pflichtfach in Kalmückiens Schulen eingeführt und versucht aus der an Bodenschätzen reichen Republik ein neues Kuwait zu machen. Doch noch gilt die Bevölkerung als bitterarm.

 

Siebentagepagode und SchachbrettSiebentagepagode und Schachbrett

Die Gebetsmühle ist riesengroß und schwer zu drehenDie Gebetsmühle ist riesengroß und schwer zu drehen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der goldene TempelDer goldene Tempel

Wandgemälde im goldenen TempelWandgemälde im goldenen Tempel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir besichtigen den riesigen goldenen Tempel, Baujahr 2005, mit einer 9 m hohen goldenen Buddha-Statue. Es herrscht eine schöne, fast gemütliche Atmosphäre im Inneren des Tempels. "Om mani padme hum" schallt es gedämpft vom Band, der Raum ist mit dicken Teppichen ausgelegt und mit wunderschönen Wandgemälden verziert.

 

 

Den Weg zum Kloster "Geden Scheddup Choi Corling" müssen wir uns erst mühsam erfragen. Es ist außerhalb von Elista gelegen und wir erreichen das Kloster am späten Nachmittag. Der Vorsteher schliesst das Kloster extra für uns auf und wir können uns in Ruhe umsehen. Leider bedeutet er uns, dass der zum Kloster gehörende Parkplatz nicht für eine Übernachtung benutzt werden darf. Schade, wir haben die besondere Atmosphäre dieses Ortes so genossen.  Tages KM: 315   |   GPS Nord: 46°17'10"   |   GPS Ost: 44°13'27"

 Das Kloster Geden Scheddup Choi CorlingDas Kloster Geden Scheddup Choi Corling

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abendstimmung beim KlosterAbendstimmung beim Kloster Gut beschützt mit Gebetsfahnen machen wir uns auf den weiteren WegGut beschützt mit Gebetsfahnen machen wir uns auf den weiteren Weg

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                    16.09.2016

Wir fahren durch Kalmückiens Steppe und durch Stavropolskiy Krays Steppe. Je weiter wir nach Süden kommen, desto fruchtbarer werden die Böden und es wird intensiv Mais- und Apfelanbau betrieben. Am Ufer eines Flusses suchen wir uns einen Platz zur Nacht.

Tages KM: 408   |   GPS Nord: 43°39'42   |   GPS Ost: 43°26'12

 

 


 

 Folge dem Traum, der Dich ins Weite führt,

 folge dem Lichtspiel der Sonne,

 folge dem Klang fremder Lieder,

 bis Du ans Tor gelangst:

 WILLKOMMEN in der Welt!

 aus Kirgisien