Montag, 18.09.2017
Mit ein paar Stopps fahren wir weiter die N 108, die auch als Panoramica de Douro bezeichnet wird. Die Straße schlängelt sich im Tal des Douro die Berge rauf und runter und überall wird Wein angebaut. Dafür ist diese Gegend berühmt, wurde hier doch der Portwein „erfunden“. Englische Kaufleute hatten den Wein aus dem Douro-Gebiet mit Schnaps versetzt, damit er beim Transport nicht sauer wurde.
In Peso de Regua, dem Zentrum des Portweinanbaugebietes finden wir einen großen Womo-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung direkt am Flussufer vor. Kostenfrei. Nicht nur dieser Ort tut viel, um den Tourismus zu aktivieren. Doch bisher fühlten wir uns an allen Plätzen willkommen und auch die Entsorgung war nie ein Problem.
Wir schwingen uns auf die Fahrräder und fahren ein Stück den Douro entlang. Was uns in den Orten auffällt, viele Häuser sind verlassen und verfallen.
Stellplatz: N 41° 09`20.2´´ W 007° 46´53.7´´ 77 km
Dienstag, den 19.09.2017
Lamego ist ein Städtchen, das uns auf Anhieb gefällt. Es ist klein und übersichtlich, hat eine schöne Kathedrale mit sehr besonderen Deckenmalereien, eine großartige Kirche, die wie Bom Jesu mit vielen Treppenebenen angelegt ist und außerdem die netteste Marktfrau, die wir bisher getroffen haben. Wir versorgen uns reichlich mit Obst und Gemüse und kriegen so manches zum Probieren zugesteckt.
Die Fahrt geht weiter auf kleinen Bergstraßen durch urwüchsige Landschaft bis nach Viseu. Da wir uns für dieses Städtchen schlecht vorbereitet haben, finden wir auf der Durchfahrt keinen Parkplatz für unsere 2 Mobile und entschliessen uns weiterzufahren nach Aveiro. Nun gibt leider unser eines Funkgerät den Geist auf. Das ist schlecht, hatten wir uns doch schon sehr an die Kommunikation und Absprachen während der Fahrt gewöhnt. Auch wird uns die Fahrt nach Aveiro lang, obwohl wir die Autobahn benutzen. Doch nun sind wir besser vorbereitet und in Praia de Barro finden wir einen ganz netten meernahen Stellplatz für unsere Mobile. Allerdings liegt alles in dickem Nebel und die Temperaturen sind um ca. 10 ° niedriger als in den Bergen.
Stellplatz: N 40° 38´27.5´´ W 008° 44´50.6´´ 179 km
Mittwoch, den 20.09.2017
Aveiro ist ein voller Erfolg! Mit Bernds Womo machen wir uns auf, das kleine Städtchen, das auch als das Venedig Portugals bezeichnet wird, zu erobern. Kanäle durchziehen den Ort, auf denen bunte Schiffe, die einst Algen fischten, die zu Dünger verarbeitet wurden, heute Touristen durch die Wasserarme schippern. Die Gassen sind bunt und lebhaft und gefüllt mit vielen Touristen.
Und Aveiro hat einen Worten Markt und hier können wir unser schadhaftes Funkgerät zurückgeben und bekommen anstandslos den Kaufpreis zurück. Bei Media Markt können wir dann ein hochwertigeres Teil erwerben und ein erster Test ist vielversprechend!
An unserem Stellplatz gibt es endlosen Sandstrand und endlose Radwege an der Lagune entlang, die wir ausgiebig nutzen.
Donnerstag, den 21. September 2017
Bernds Batterie schwächelt, deshalb brauchen wir einen C-Platz, damit er an den Strom kann. Zwischen Atlantik und Lagune fahren wir 26 km bis nach Mira, wo wir auf dem städtischen C-Platz landen. Der ist jetzt in der Nachsaison wie ausgestorben. Bernd sucht sich einen schönen Platz aus und landet ….im Sand. Festgefahren. Wir versuchen es zunächst mit schaufeln und dem Unterlegen von Matten. Doch das bringt nicht den gewünschten Erfolg. Also hole ich mein Abschleppseil raus und ziehe ihn aus dem Sandloch und das klappt glücklicherweise auf Anhieb. ????
Dann radeln wir ans nahegelegene Meer. In Mira wird noch auf althergebrachte Art und Weise gefischt. Die Kutter und die Netze werden mit Treckern an Land gezogen und der Fang wird an Ort und Stelle in Kästen sortiert und für den Verkauf vorbereitet. Das möchten wir gerne erleben, doch da heute Nebel über dem Meer liegt, konnten die Fischer nicht rausfahren. Doch wir haben tolles Licht und die Brandung rauscht nur so ans Ufer .
Stellplatz: N 40° 26´55.2´´ W 008° 48´11.1´´ 26 km
Freitag, den 22.09.2017
Auch heute liegt Nebel über dem Meer. In dieser besonderen Stimmung machen wir eine lange Strandwanderung. Den Strand teilen wir uns mit unendlich vielen Möven, einigen Anglern und einem Wattwurmsammler.
Auf unserem C-Platz gibt es die Möglichkeit die Autos zu waschen und so machen wir uns – bevor wir wieder weiterfahren - ans Werk. Dass das total überflüssig sein wird, ahnen wir in dem Moment noch nicht. Auf kleinen Straßen, nahe am Meer, bewegen wir uns dann weiter Richtung Süden. Irgendwann landen wir auf einer Piste, doch die Landschaft ist so wunderschön, dass wir der Piste Richtung Meer folgen. Unsere Autos verschwinden in Sandwolken und werden gut durchgerüttelt. Wo auch immer wir am Meer landen, finden wir endlose und einsame Strände vor. Am Praia de Quiaios lassen wir uns nieder und verbringen den Abend mit netten Gesprächen mit einem hamburgisch-portugisischem Paar.
Stellplatz: Praia de Quiaios N 40° 12´59.5´´ W 008° 53´34.8´´ 69 km
Samstag, den 23.09.2017
Bernd macht heute eine große Radtour und ich fahre mit dem Womo nach Figueira de Foz. Das Navi schickt mich auf den direkten Weg, eine kleine Straße direkt am Meer. Phantastische Ausblicke tun sich auf, doch die Straße entwickelt sich zu einer üblen Piste mit Riesenschlaglöchern, Steinen und Monsterrillen. Irgendwann komme ich nicht weiter. Mein Womo hat nicht genügend Bodenfreiheit. Also auf der schmalen Bergpiste wenden und mit einem Umweg über Quiaios nach Figueira des Foz. Hier finde ich unterhalb des Forts beim Leuchtturm einen großen Parkplatz, sogar mit Ver- und Entsorgung!
Die Stadt hat eine nette Ausstrahlung und am Mittag ist auch die Sonne wieder da, die sich vormittags doch viel Zeit lässt. Danach schwinge ich mich auf mein Fahrrad und erkunde Stadt und Umgebung.
Stellplatz: N 40° 08´51.3´´ W 008° 52´04.1´´ 23 km
Sonntag, den 24.09.2017
Salzgewinnung hat hier in der Gegend eine lange Tradition. Im Touristenzentrum hat man mir das ca. 15 km entfernte Salzmuseum sehr ans Herz gelegt und so schwinge ich mich denn am Morgen auf mein Fahrrad und radele entlang der Salzgewinnungsbecken zu dem kleinen Museum. Es ist sehr liebevoll eingerichtet, aber nicht wirklich informativ. Doch eine Museumsguidin hält einen kleinen Vortrag ( 3-sprachig!!) und erläutert uns, dass die Becken alle 14 Tage geflutet werden. Mit dem Wasser werden Fische und allerlei Meeresgetier angespült, das wiederum die Vögel, unter anderem auch Flamingos, anzieht. Die hab ich allerdings leider nicht gesehen.
Nach einer kleinen Mittagspause machen wir uns auf zu unserem nächsten Ziel: Coimbra, werden am Weg aufgehalten von der phantastisch erhaltenen Burg Castelo de Montemor o Velho und beziehen dann am Ufer des Flusses Mondego unser neues Quartier.
Heut ist Sonntag und die Portugiesen lieben es zu feiern. Und so herrscht auch hier Hochbetrieb und Festtagsstimmung. Wir lassen uns ein wenig mittreiben, doch dann zieht es uns ans andere Flussufer, an den vor uns im leuchtenden Nachmittagssonnenschein liegenden Hügel Alcácova, auf dem eine der ältesten und renommiertesten Universitäten der Welt ihren Sitz hat.
Stellplatz: N 40° 11´59.3´´ W 008° 25´45.7´´ 51 km
Montag, den 25.09.2017
Während in Deutschland die Wahl gelaufen ist, herrscht hier in Portugal zur Zeit noch Wahlkampf. Überall fahren kleine Autos mit dem Konterfei der Kandidaten und lauter fröhlicher Musik durch die Straßen der Stadt und auch über Land.
Gegen Mittag mache ich mich erneut daran, den Hügel Alcácova zu ersteigen. Ich kaufe mir ein Ticket für den Palast, die Kapelle und die alte Joanine Bibliothek. Für die kostbare Bibliothek gibt es feste Einlasszeiten und ich muss 2 Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. In der Zeit besichtige ich die Universität, in der reges Treiben der Studenten herrscht, mit Palast, Kapelle und Science Museum. Außerdem esse ich in der trubeligen Mensa köstliches Huhn mit Reis und Gemüse für 4,50.
Die Wartezeit für die Bibliothek hat sich gelohnt, sie ist wirklich das Highlight dieser Anlage! Gebaut 1717 im Barockstil, beherbergt sie mit einer Galerie in 2 Etagen ca. 250.000 Bücher über Recht, Philosophie und Theologie und strahlt Gediegenheit und Eleganz aus. Die Möbel sind aus Eichenholz und die Räume haben eine konstante Temperatur, so dass über die Jahrhunderte kein Ungeziefer die Möbel oder Bücher beschädigt hat. Fotografieren ist leider verboten.
Dienstag, den 26.09.2017
Bernds Batterie schwächelt immer mehr. Es muss etwas passieren. So fahren wir zunächst einmal zu einer großen Citroen- Werkstatt. Dort kann man uns nicht weiterhelfen, gibt uns aber die Adresse eines Camping-Ausstatters ( Campilusa, Torre de Vilela, R. da Barraca*****) . Der ist nicht weit entfernt und wir fühlen uns dort gleich sehr gut aufgehoben. Der Meister meint, dass am sinnvollsten die Installation einer Solaranlage wäre und vermittelt uns auch gleich eine Werkstatt in Brasfemes ( N 40°16`31.6``, W 008°24`05.9´´)***** die Bernd umgehend – nach der Mittagspause – eine flexible 100 W Solarzelle installiert und das alles für den fairen Preis von 550 Euro!
Doch als die komplizierte Aktion beendet ist – und dazu musste der halbe VW-Bus demontiert werden – stellt sich raus, dass auch das Ladegerät defekt ist. Inzwischen ist es 18 Uhr. Doch die Monteure telefonieren herum und fahren gleich noch einmal los, um das erforderliche Gerät zu besorgen. Bis das Ladegerät montiert ist, ist es dunkel geworden. Da wir nicht genügend Bargeld dabei haben und die Werkstatt kein Kartenlesegerät besitzt, müssen wir gemeinsam noch einmal zu dem Campingladen fahren, der natürlich schon Feierabend hatte. Aber wir können die finanzielle Transaktion noch abwickeln.
Zufrieden kehren wir die wenigen km bis zu unserem Stellplatz in Coimbra zurück, den wir gegen 21 Uhr erreichen.
Mittwoch, den 27.09.2017
Ob sie wohl funktioniert die neue Solaranlage? Das Auto ist gut zur Sonne ausgerichtet und die Batterie zeigt einen steigenden Ladezustand an.
Wir beschliessen, mit Bernds Auto einen kleinen Ausflug zur nur 12 km entfernten Ruinenstadt Conimbriga zu machen. Es ist die größte und am umfassendsten freigelegte Ruinenstadt Portugals, bei der man schon seit über 100 Jahren mit den Ausgrabungen beschäftigt ist! Das ganze große Gelände von Conimbriga ist eingebettet in eine wunderschöne Landschaft mit vielen alten Olivenbäumen.
Mich beeindrucken besonders die Fundamente einiger feudaler Privathäuser die noch gut erhalten sind und ich bewundere die großartige und großzügige Architektur. Um einen Atriumbereich herum gruppieren sich die Räumlichkeiten mit teilweise noch sehr gut erhaltenen Mosaikarbeiten und das hochherrschaftliche Leben lässt sich gut erahnen. Doch wir fragen uns auch, wo und wie denn wohl all die Bediensteten und Sklaven gelebt haben mögen.
Zurück auf unserem schönen Stellplatz in Coimbra testet Bernd seine neue Solaranlage. Leider geht die Batterie trotz Solar sofort in die Knie, sowie ein Abnehmer, sei es die Kühlbox oder Licht o.ä. eingeschaltet wird. Ein erneuter Anruf bei der Werkstatt. Um eine neue Batterie wird Bernd nicht herumkommen. Er kann sich gleich - gegen 18 Uhr - auf den Weg machen.
Kurz nach 20 Uhr ist er wieder da. Mit neuer AGM-Batterie und um 270 Euro ärmer.
Donnerstag, den 28.09.2017
Batalha. Wir können uns gar nicht verfahren. Gleich bei Einfahrt in den Ort knallt uns das monumentale Kloster entgegen. Sandsteinhell leuchtet der großartige Bau. Er ist zu Recht Unesco- Welterbe!! Einem riesigen gotischen Kirchenbau sind 2 Klostergärten mit Kreuzgängen angeschlossen. Einfach wunderschön. Fast könnte man sich wünschen Mönch zu sein und immer in diesen schönen Gängen zu wandeln.
Doch der Hunger treibt uns weiter und nach einem kleinen Imbiss geht die Fahrt weiter nach Nazaré an den Atlantik. Dort empfängt uns Nebel und touristisches Treiben. Wir erlaufen Ort, Strand und Hafen, doch so sehr gefällt uns der Ort nicht.
Stellplatz: N 39°35´49.6´´ W 009°04´06.0´´ 111 km
Freitag, den 29.09.2017
Allmählich gehen mir die Superlative aus. Obidos ist ein so zauberhafter Ort wie aus dem Märchenbuch. Er ist klein, hat nur 3000 Einwohner und ist umschlossen von einer gut erhaltenen Stadtmauer, die man rundum erlaufen kann und von der aus man einen wunderbaren Blick auf die Gassen und weißgetünchten Häuser des Städtchens hat. In den Gassen tummeln sich zwar viele Touristen aus aller Herren Länder, aber oben auf der Stadtmauer sind wir fast alleine und geniessen die Aussichten auch auf die umliegende Landschaft.
Als wir auf Peniche zufahren, sehen wir schon ca. 1 km bevor wir den Atlantik erreichen, eine dicke Nebelwand. Die löst sich leider auch den ganzen Tag über nicht auf. Das ist besonders schade, weil die Felsformationen an der Küste sehr bizarr und besonders sind. Am Cabo Carvoeiro machen wir eine Kaffeepause und die Fahrräder startklar und erkunden Peniche mit dem Rad. In einem kleinen Restaurant lernen wir lernen eine nette Deutschportugiesin kennen, die uns viel Interessantes über Portugal erzählt. Wir setzen die Womos noch einmal um zu ihrem kleinen Restaurant, wo wir am Abend lecker Fisch speisen mit Meeresrauschen als Background.
Stellplatz: N 39° 22´06.4´´ W 009°22´25.4´´ 72 km
Samstag, den 30.09.2017
Der Nebel hat sich heute aufgelöst!! Wir
freuen uns und fahren noch einmal zum Cap und bewundern die tollen Felsformationen und die Brandung, die nur so an das Felsenufer donnert!
An dem tollen Strand bei Peniche machen wir eine ausgedehnte Strandwanderung und schauen den Wellenreitern zu.
Auch der Strand bei Santa Cruz verlockt zum Bleiben und so laufen wir auch hier lange am Wassersaum entlang.
Die Bucht von Sao Lourenco ist unser Endziel. Wir haben einen tollen Strand und supertolles Wasser vor Augen, doch ist die Brandung so heftig, dass wir uns nicht ins Wasser trauen.
Stellplatz:N 39° 00´41.0´´ W 009°25´13.8´´ 62 km
Sonntag, den 01.10.2017
Sintra bietet uns gleich zwei Paläste an: In der Innenstadt den Palacio Nacional de Sintra und hoch, sehr hoch auf dem Berg den Palacio Nacional de Pena. Während wir noch zielstrebig auf die Innenstadt zulaufen, hält neben uns ein TukTuk. Für 10 Euro würde er uns auf den Berg hinauffahren. Das Angebot nehmen wir gerne an, es wäre ein sehr mühsamer Weg geworden. Doch als wir oben ankommen erschrecken wir. Es ist so ein großer Besucherstrom hier, dass wir am liebsten gleich wieder umkehren würden. Doch nun sind wir einmal da, und das Schloss sieht auch wirklich märchenhaft aus, ist erst 1840 für Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha von einem deutschen Architekten, Baron von Eschwege, auf einem alten Kloster aufgebaut worden, hat von vielen Baustilen etwas und ist bunt und hat Erkerchen und Türmchen. Vielleicht ist Hundertwasser hier inspiriert worden, ein wenig erinnert mich der Stilmix an ihn. Doch das Gedränge in den Besuchermassen macht nicht viel Freude. Zurück laufen wir den Berg runter und machen uns anschliessend auf den Weg zum Cabo da Roca. Doch auch hier treffen wir auf einen Riesenbesucherstrom und finden keinen Platz für unsere Mobile. Endlich, kurz vor Cascais, am Praia do Guincho gibt es Platz genug und mehrere Strände und tolle Brandung. Allerdings erlebe ich gleich mit, dass der Lifeguard völlig aufgeregt 2 deutsche Touristen aus dem Wasser pfeift, die die tollen Wellen geniessen. Doch die Warnflaggen weisen Stufe rot aus, die Strömung kann hier sehr tückisch sein.
Stellplatz: N 38° 43´29.1´´ W 009° 28´32.0´´ 69 km
Montag, den 02.10.2017
Von Cascais, dem Vorort von Lissabon, habe ich mir nicht viel versprochen, doch wir radeln auf einem wunderbaren Radweg direkt am Atlantik in das kleine Städtchen und sind sehr überrascht von dem angenehmen Flair dieser Stadt. Wie eine Perlenschnur ziehen sich am Ufer diverse Badestrände entlang und hier ist die Brandung viel ruhiger, so dass hier auch gebadet werden kann. Die Altstadt ist bunt und überschaubar und wir durchlaufen die Gassen und fühlen uns ganz wohl.
Zuhause, am Praia do Guincho, ist wieder die rote Fahne aufgezogen. Doch auch wenn Schwimmen hier nicht möglich ist, faszinieren die riesigen Brecher und das Laufen am Wassersaum.
Gegenüber des Praias ist in einem Wanderdünengebiet ein wunderschöner Trail angelegt, den wir am Abend einmal erlaufen.
Dienstag, den 03.10.2017
Gegen Mittag erreichen wir den Stadtcampingplatz Lisboa, der uns ausnehmend gut gefällt. Wir finden einen schönen Platz unter Kiefern, das lässt sich bei 31 ° gut an!
Mit der Buslinie 714 lässt sich von hier aus gut die Innenstadt erobern. Wir steigen beim Mosteiro dos Jeronimos, einem Prachtbau aus dem 16. Jahrhundert aus. Es wurde 1501 von Manuel I kurz nach der Rückkehr Vasco da Gamas von seiner historischen Reise in Auftrag gegeben und durch Pfeffergeld, eine Steuer auf Gewürze, Edelsteine und Gold finanziert. Dann schlendern wir runter zum Tejo und bewundern das Denkmal der Eroberer, das an all jene erinnert, die an der rasanten Entwicklung des portugiesischen Zeitalters der Entdeckungen beteiligt waren. Entlang des Tejos führt unser Weg weiter zum Torre de Belem, einst Startpunkt der Seefahrer und Symbol für Portugals Zeitalter der Expansion.
Das klimatisierte Museu Colecao Berardo verlockt uns, der Hitze der Stadt für ein Weilchen zu entfliehen und das ist eine tolle Idee. Eine großartige und interessante Ausstellung zeitgenössischer Künstler, von Niki de St. Phalle über Gerhard Richter, Jeff Koons, Andy Warhol u.v.a. begeistert uns!
Mir langt es an Eindrücken für heute und ich fahre zurück zum Campingplatz, Bernd erläuft noch weiter die Stadt.
Stellplatz: N 38° 43´22.4´´ W 009°12´23.7´´ 38 km
Mittwoch, den 04.10.2017
Am Vormittag nutze ich erst einmal die Waschmaschine des Campingplatzes. Das fühlt sich gut an, alle Fächer voller sauberer Wäsche zu haben!
Anschliessend geht’s wieder mit dem 714 in die Stadt, diesmal zum Praca do Comercio, dem riesigen Platz am Ufer des Tejo. Es ist warm und leicht und viele Touristen bevölkern den Platz, eine Musikgruppe spielt an den Stufen zum Tejo. Ich schlendere die prachtvolle Einkaufsstraße hoch, vorbei an dem berühmten historischen Aufzug Elevador de Santa Justa, vor dem sich große Warteschlangen gebildet haben. Auch die bekannte Straßenbahn-Linie 28 ist so umlagert, dass ich von einer Fahrt Abstand nehme.
Ein ganz tolles Angebot in Lissabon sind die „free guided historic walking tours“ Ich schliesse mich für ein Weilchen einer englischsprachigen Führung an, doch nachdem der Guide einige Erklärungen zum Alfama-Viertel und seinen vielen gemischten Bewohnern gegeben hat, verlasse ich die Gruppe. Es zieht mich mit Macht in das enge Straßengewirr hinein. Die Häuser sind alt und nicht gut instandgesetzt. Hier gibt es keine Touristen mehr, dafür sichtbare Armut. Ich lande im zunächst im Banglaviertel mit einfachsten Läden und etlichen Moneytransfershops, für all diejenigen, die kein eigenes Konto haben, weiter geht’s durch verschiedene Länder, bis ich in Afrika das Viertel wieder verlasse.
Auf meinem Weg zurück zum Tejo, wird die Gegend Stück für Stück wieder wohlhabender bis ich wieder auf dem prachtvollen Praca do Comercio lande.
Donnerstag, den 05.10.2017
Auf unserer unkomplizierten Fahrt heraus aus Lissabon überqueren wir die große Brücke Ponte do 25.Abril, lassen Christo Rei im Nebel links hinter uns liegen und fahren durch wunderschöne Landschaft an die Costa Azul. Nach einem Rieseneinkauf bei Feinkost-Aldi (das kommt uns hier wirklich so vor!) landen wir an der Lagoa de Albufeira. Das Außenthermometer zeigt 37,5 °. Während die Brecher des Atlantiks nur so ans Ufer donnern, wandern wir am Ufersaum entlang. Später traut Bernd sich noch durch die lebensgefährliche Brandung (O-Ton Bernd) ins Wasser! Ein Held!!
Stellplatz N 38° 30`27.0`` W009° 10´39.3`` 63 km
Freitag, den 06.10.2017
Über Setubal geht die Fahrt weiter mit der Fähre über die Halbinsel entlang der Costa da Galé. Bei Comporta biegen wir ab nach Osten in das Reserva Natural do Estuario do Sado. Der Rio Sado bildet hier eine sehr besondere Lagunenlandschaft, in der viele Vögel heimisch sind. In dem kleinen Fischerort Carrasqueira machen wir eine Mittagspause und bestaunen den wohl seltsamsten Fischerhafen. Endlose schiefe Holzstege sind hier verschachtelt aneinandergebaut mit kleinen Hüttchen darauf. Leider ist gerade Ebbe und der Hafen liegt im Schlick.
Bernd will wieder ans Wasser und wendet sein Auto Richtung Atlantik. Ich fahre noch ein Stück weiter durch die Dünenlandschaft mit den typischen Pinien bis zu dem Ort Alcacer do Sal, einstmals ein Zentrum des Salzhandels. Es ist idyllisch am Rio Sado gelegen und hat eine imposante Burg. Doch auch heute zeigt das Thermometer 37° und so mache auch ich mich auf Richtung Küste, wo wir uns an der Lagoa de Santo André wieder zusammenfinden.
Stellplatz N 38° 06´51.8´´ W 008° 47´46.4´´ 170 km
Samstag, den 07.10.2017
An der Lagune gibt es viele viele Flamingos, die man am Morgen besonders gut beobachten kann. Also führt unser 1. Weg zur Lagune und wir haben riesiges Glück! Unzählige Flamingos stehen im seichten Wasser und wir können gar nicht aufhören zu beobachten und zu fotografieren….
Eigentlich hatten wir für heute eine längere Tour geplant, doch dann gefällt uns der Küstenabschnitt bei Porto Covo so gut, dass wir einfach hier bleiben. Wir haben einen tollen Platz direkt auf der Klippe mit Meerblick und interessante Nachbarn und einen reizenden Ort vor der Tür. Und auch die Brandung erscheint uns hier nicht ganz so heftig wie an anderen Orten, doch das sehen wir nach dem Meerbad etwas anders. Die Brecher haben eine solche Wucht, dass wir relativ schnell wieder ans sichere Ufer flüchten.
Stellplatz: N 37 °51´19.4´´ W 008°47´37.3´´ 40 km
Sonntag, den 08.10.2017
Nur ein kurzer Weg zu dem nächsten entzückenden Ort: Vila Nova de Milfontes. Wieder finden wir einen tollen Stellplatz auf einer Klippe hoch über dem Meer. Wir erradeln den kleinen Ort und am Nachmittag, als die größte Hitze vorbei ist, machen wir eine Wanderung auf einem Klippenpfa